März 2017- „Meine Kinder merken nicht, wenn ich Alkohol trinke“ – Falsch!

Richtig: Kinder merken mehr als man denkt. Auch wenn Erwachsene versuchen, den Alkoholkonsum zu verstecken. Kinder haben feine Antennen dafür, wenn etwas mit ihren Eltern nicht stimmt oder es ihnen schlecht geht. In Deutschland leben derzeit ca. 2,6 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Familien mit mindestens einem suchtkranken Elternteil. Fast jedes sechste Kind kommt aus einer Suchtfamilie. Gerade in alkoholbelasteten Familien bestimmen Stimmungsschwankungen, Unsicherheit, Verlassenheit, Ablehnung, Enttäuschung, Verrat und Misstrauen – und Momente übergroßer Zuwendung – das Zusammenleben.

Schuld- und Schamgefühle sowie Versagensängste sind fatale Folgen und bewirken Entwicklungsdefizite. Kinder suchtkranker Eltern haben im Vergleich zu Kindern aus nicht süchtigen Familien ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden. Wenn ein risikoarmer Alkoholkonsum vorgelebt wird, haben die Kinder gute Chancen, selbst das rechte Maß zu finden. Eltern sind ganz klare Vorbilder. Wenn man achtsam mit sich selber umgeht, können sich Kinder abschauen, wie sich Anforderungen und Ausgleich vereinbaren lassen. Ähnlich verhält es sich natürlich auch mit anderen Vorbildern, die im sozialen Umfeld der Kinder tätig sind, wie beispielsweise Lehrer(innen) oder Trainer(innen).

(Quelle: Deutsche Hauptstelle für Sucht, www.dhs.de)

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